Freitag, 18. Januar 2013

Selbstständig und schwanger?

In Deutschland ist Kinderkriegen und Familie sein ohnehin ein sehr schwieriges Pflaster. Meistens bricht das Einkommen der Mutter über lange Zeit hinweg komplett weg. Und auch die Kosten sind horrend: Kindergarten, große Wohnung und was die lieben Kleinen sonst noch brauchen ist nicht gerade wenig.

Wo sich Arbeitnehmer noch Elternzeit nehmen können und eventuell 'nur' mit wenig Geld auskommen müssen, da haben Selbstständige Mütter ganz andere Sorgen.

Je nach Betrieb oder Geschäft laufen nämlich auch die Kosten weiter. Die wenigsten Selbstständigen können es sich leisten über mehrere Monate oder Jahre nicht zu arbeiten. Das zum einen weil ein laufender Betrieb nicht einfach eingestellt werden kann. Und weil oftmals eine Ersatzkraft für sich selbst schlichtweg nicht möglich ist. Und die Verantwortung bleibt auch dann.
Bei Krankheit bleibt die Arbeit liegen und es gibt kein Geld von der Krankenkasse. Genau so läuft das auch mit dem Urlaub oder dem Mutterschutz.

Was also tun wenn man selbstständig und schwanger zugleich ist?
Das kommt natürlich ganz auf dein Geschäft an. Hier aber ein paar Ideen und Informationen für dich

Kosten niedrig halten
Versuche generell einmal die Kosten niedrig zu halten, das tut immer gut.
Die Miete ist meistens ein fester Faktor, aber evtl. kann man mit dem Vermieter eine Vereinbarung treffen. Lieber für ein paar Monate eine kleinere Miete, als einen Nachmieter suchen zu müssen.
Bei der Krankenkasse gibt es je nachdem einen günstigeren Tarif. Dieser wird meistens bewilligt, wenn wenig Einkommen und kein Vermögen vorhanden ist. Diesen solltest du so schnell wie möglich beantragen.
Wenn du privat versichert bist lohnt es sich bereits bei Vertragsabschluss darauf zu achten, was dir im Fall der Fälle zusteht. Einen schönen Aspekt hat es aber meistens: Du bekommst beim Frauenarzt viel mehr Untersuchungen und Behandlungen über den Bereich der gesetzlichen Krankenkasse hinaus.
Und wenn du weniger Ausgaben hast, musst du auch weniger Einnahmen generieren.

Arbeite etwas vor
Ich weiß es ist schwierig. Du kommst morgens kaum aus dem Bett und wenn, dann geplagt von Übelkeit oder anderen Schwangerschafts-Problemchen. Und trotzdem: Wenn es geht arbeite etwas vor. Du könntest z.B. den Arbeitsablauf vereinfachen. Wenn du Produkte herstellst kannst du vieles schon vorab erledigen. Kümmere dich noch frühzeitig um die lästige Buchhaltung. Je nach Geschäftsbereich gibt es da viele Möglichkeiten

Suche Unterstützung
Du brauchst Hilfe, nicht nur wegen der Schwangerschaft. Beziehe deinen Partner, deine Familie und Freunde mit ein. Du bist alleine? Dann suche Anschluss bei der Geburtsvorbereitung oder kümmere dich rechtzeitig um anderweitige Unterstützung. Eventuell ist über die Krankenkasse eine Haushaltshilfe möglich, die dich in der Zeit vor und nach der Geburt unterstützt. Auch um Kinderbetreuung solltest du dir Gedanken machen und deine Zukunft mit Kind planen. Vielleicht hilft dir eine Tagesmutter über einige Stunden am Tag. Wenn du zu wenig verdienst, kannst du eine Kostenübernahme beim Jugendamt beantragen.

Erhöhe deine Einnahmen
Ja das klingt schwierig. Und ist natürlich als Schwangere etwas knapp bedacht...aber vielleicht bist du so voller Energie und findest einen Weg, um noch einen Geschäftsbereich auszubauen.

Sei Selbst und Ständig
Das ist der wichtigste Aspekt...Sei flexibel und suche nach Lösungen. Du bist für dich selbst verantwortlich, was erst einmal nach einer großen Last klingt. Es hat aber auch viele positive Seiten. Du kannst deine Arbeit frei planen. Evtl. arbeitest du in Zukunft von zuhause aus oder am Abend, wenn dein Kind schon schläft. Dir redet niemand in die Urlaubsplanung hinein und dein Kind hat ein prima Vorbild. Es wird nicht immer einfach sein und du brauchst wie immer viel Disziplin. Und doch wird es immer einen Weg geben.
Auch ich saß für La Mommy mit dickem Bauch und dann nur 4 Tage nach der Geburt wieder an der Nähmaschine. Es war zeitweise schwierig und doch bin ich froh, das alles gemeistert zu haben. Als normaler Arbeitnehmer wäre ich bis heute nicht zurück im Beruf und könnte nicht das tun, was ich am meisten liebe.

 

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